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Der Wahnsinn der Religionen

Der Wahnsinn der Religionen geht weiter. Verunsichert und verängstigt durch die vergangenen Ereignisse am Wochenende des letzten Kronrates am 7. Tag des Sonnenmondes 1106 kam es nun zu weiteren Ausschreitungen im Namen der Götter.

In der Taverne „Zum goldenen Anker“ in Anakusta berichteten zwei Geschichtsschreiber von einer Begebenheit, deren unmittelbare Zeugen sie auf ihrem Weg durch das Land geworden waren. Sie befanden sich in der tiefen Dunkelheit einer mondlosen Nacht auf einem Karrenpfad durch das Windtal, welches im Gebiet des Ordens der Schwerter des Lichts gelegen ist, als sie schon von weitem am Horizont den hellen Schein eines Feuers erblickten. Als sie sich dem Ort des Geschehens näherten, konnten sie erkennen, wie fünf nur mit Hirschlederfetzen bekleidete, mit Blut bemalte und mit Speeren bewaffnete Menschen um einen Scheiterhaufen herum standen, auf dem den Beobachtern zufolge mindestens 3 Bürger qualvoll bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. Bei ihrem Leben und der Ehre ihrer Familie schworen die Geschichtsschreiber, dass diese Geschichte wahr sei und dass sie ausserdem etwas Abseits des Geschehens einen stattlichen Manne ausgemacht haben, mit Größe und Statur des Großinquisitors, der mit einem Stab aus Totenköpfen und Knochen in der Hand das ganze zu beobachten schien.

Die beiden Geschichtsschreiber befinden sich derzeit in der Obhut eines Heilkundigen, der ergründen möchte, ob es sich bei dem Bericht um den Ausguss einer geistigen Verwirrung handelt oder nicht.

Doch für uns stellen sich auch jetzt schon einige Fragen: Wer sind die Leute, die dort des Nachts verbrannt wurden und warum? Welche Taten werden noch ungestraft geschehen, hinter dem schützenden Schild eines Gottes oder einer Göttin, bevor etwas dagegen unternommen wird?