In der Stunde der Not PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Bruder Drusus   
Dienstag, 29. Januar 2008 um 20:40 Uhr

Ein übernächtigter Dienender Bruder erreicht auf einem ausgemergelten Pferd die Nordburg und übergibt diese Depesche an Reynard de Châttillion.

 

Werte Brüder,

in der Stunde höchster Not und heimtückischer Arglist wende ich mich an Euch. Die Meute des Feindes hat sich formiert und ist auf die Südburg marschiert. Schlugen wir der Hydra den Kopf ab, so wuchsen ihr sieben neue, mit Klauen und Zähnen bewehrt, mit denen sie nun, eine Schneise der Verwüstung hinter sich lassend, Eure Brüder belagert.

Ein Bote brachte am vorvergangenen Tage die Kunde, dass eine Heerschar schwarz gewandeter Ketzer Fuß auf die Ländereien der Allerhöchsten gesetzt und mordend, plündernd und brandschatzend sich gen Südburg wälze.

Weitere Kundschafter bestätigten das Berichtete und erzählten von brennenden Dörfern. Die sogenannten Kinder des Mondes fegten wie der tausendfach Gehörnte selbst über die Gehöfte der Gläubigen der lieben Frau Imaculata. Und wo sie wüteten schonten sie weder Mann noch Frau, Alte oder unschuldige Kinder. Sie metzelten alles nieder, was sie an lebenden Geschöpfen der Allerhöchsten vorfanden. Einen Teil des Viehs nutzten sie zur Verpflegung, das Übrige verbrannten sie oder verwendeten es für widernatürliche Opferrituale. An manchen Stellen fanden unsere Kundschafter Ritualplätze, an denen es offensichtlich war, dass sich nicht nur tierisches Blut über den Platz verteilt hatte. Selbst die gestandensten Männer des Ordens wandten ihren Blick ab und beteten mit feuchten Augen um die Gnade Imaculatas für die armen Seelen. Wir sind uns nun mehr als sicher, dass etwas, das solchen Hass nährt, zu keiner Zeit reinen Herzens gewesen sein kann. Die Rotte Mordekis hat, nachdem die Maske Silrans gefallen ist, die eigene fallen lassen und überzieht Ravernien mit einem blutigen Aufstand, den sie selbst als Bürgerkrieg titulieren. In Wahrheit hat sich nunmehr bestätigt, wovor die aufrechten Brüder seit langem warnten. Die Fratze des Bösen streckt ihre Hand nun nicht mehr nur nach Ravernien aus, sie packt mit eiserner Faust zu und schüttelt das Land in seinen Grundfesten.

Zur Stunde steht die Blutmeute vor den Toren der Südburg und mir wird klamm ums Herz, wenn ich erraten mag, was ihr Ziel ist. Nicht nur um vermeintliche Rache für den Kopf des Ketzers Silran geht es ihnen, nicht nur um das Schleifen einer Feste der Aufrechten ... nein ... sie werden erneut versuchen, den Schlüssel des Wächters zu stehlen, jenen, den die Krone zu Lebzeiten unsere lieben Königin Dorothea für sich beanspruchte. Sie werden sich wieder über den Befehl ihrer königlichen Hoheit hinwegsetzen, wie sie es schon einmal getan haben. Und ich fürchte, dass meine handvoll Männer nicht in der Lage sein wird, sie daran zu hindern. Eilt Euch Brüder, rüstet Euch mit Stahl und dem Segen der Allerhöchsten und zieht gen Süden. Dies mag unsere letzte Depesche aus der belagerten Südburg sein.

Wir werden streiten, im Namen der verblichenen Königin und im Namen der Königin des Himmels und der Erde. Und sei die Übermacht mehr als 3 auf einen Aufrechten, so werden wir nicht weichen. Imaculata sei unseren Seelen gnädig!

Drusus al Shawara von Edessa

Custos Legis Im Odre Militiae Templi

Komtur von Süd-Ravernien

Herr auf der Südburg

Zuletzt aktualisiert am Samstag, 02. Februar 2008 um 21:34 Uhr