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Geschrieben von: Ludewig von Stahlberg   
Dienstag, 05. Februar 2008 um 15:57 Uhr

Offene Kundgabe Ihrer herzoglichen Durchlaucht Ludewig von Stahlberg an Herzog Johann von Leissenweg am Greifstag den 5 im Eismond des Jahres 1107.

 

Höre, Herzog von Leissenweg! Das wohl bemessene Maß ist nunmehr zur Gänze gefüllt. Nicht nur das ihr euch in der hintersten Provinz des Landes ohne den Rückhalt der Herzöge und Herzoginnen zum Übergangsregenten ausrufen lasst, nun trachtet ihr danach, mit irgendwelchen Relikten der alten Zeit euch den Rückhalt zu beschaffen, den ihr weder im Volk noch im Adel besitzt? Oder ist euch entgangen, dass keines der ravernischen Adelshäuser euch den Tribut zahlt, der euch anderenfalls zustehen würde?

 


Das Volk von Ravernien hat nicht vergessen, dass ihr schon einmal nach der rechtmäßigen Krone Königin Dorotheas gegriffen habt und nun wollt ihr euch desselben Verrates wie damals bedienen? Das die Tempelritter der Imaculata seid langem eure Verbündeten sind ist jedem wohlbekannt und das diese jetzt nachdem sie sich stets weigerten, auch nur über das Übergeben der Insignien zu verhandeln, euch nun diese zur Verfügung stellen wollen, spricht klare Worte. Ist es nicht einmal genug des Verrates am eigenen Reich und der rücksichtslosen Vorteilsname? Euch nicht genug das ihr, nachdem ihr das Land in seiner dunkelsten Stunde im Stich gelassen habt, trotzdem noch geachtet wurdet? Euer dreister Versuch Recht und Gesetz wiederum zu beugen treibt mir die Schamesröte ins Gesicht, das sich ein Angehöriger des ravernischen Hochadels also sehr sittlich erniedrigen konnte.

 

Allein Recht ist das das Haus Rosenstein einen König stellen wird, wie es seid über 120 Jahren Brauch ist. Dass ihr nun, wo Ravernien im Brande steckt und sich Bruder gegen Bruder erhebt, diese gute alte Ordnung umstoßen wollt, spricht weder von eurer Weisheit noch von eurer Weitsicht. Oder sollte mir entgangen sein, dass ihr den Zwist zwischen den Templern und den Kindern des Mondes durch euer gebrochenes Wort nur noch mehr angeheizt habt? Der König von Ravernien ist nichts ohne Rückhalt bei allen seinen Herzögen und allein das Haus Rosenstein wird dieses zu bewerkstelligen wissen. Noch bitte ich euch lediglich darum, euer Vorhaben aufzugeben und die Königswürde denen zu belassen, denen es rechtmäßig zusteht. Ich will nicht, das noch mehr ravernisches Blut vergossen werden muss. Ansonsten werde ich an der Spitze meines Volkes diesem Treiben ein Ende zu bereiten wissen. Und auch das Haus Rosenstein und alle andere, denen das Wohl unseres geliebten Reiches am Herzen liegt, werden sicherlich nicht zusehen, wie Ravernien unter eurer Hand zerbricht. Deshalb bedenke diese meine Worte, Herzog von Leissenweg, oder wir werden auf dem Schlachtfeld ausfechten müssen, was Worte nicht zu bewerkstelligen vermögen.

 

Ihre herzogliche Durchlaucht Ludewig von Stahlberg.
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 06. Februar 2008 um 17:06 Uhr