Die neuen Religionen PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Leissenweger Händler   
Freitag, 05. Januar 2007 um 15:00 Uhr
Alles begann am ersten Rosentage des Schneemonds in Kluhaven. Hier versammelte sich eine aufgeregte Menschenmasse um den Priester dieser neuen Religion, Denubianer nennen sie sich. Kurze Zeit später zog eine noch größere Gruppe von Kluhaven aus in Richtung Nord Burg zu den Templern. Gegen Abend wurden Rufe laut, man solle es zulassen, dass ein Priester der Kinder des Mondes die Stadt bereisen dürfe. Seitdem lodert die Flamme der Religion durch das gesamte Land, binnen weniger Tage sprang ihr Funke in fast alle größeren Städte über. Kürzlich erreichte dieses wild umgreifende Feuer auch die Hauptstadt unseres schönen Landes, Anakusta. 

 

 Heute am Greifstag den 21. Schneemond im Jahre 1105 stehe ich fassungslos vor meinem kleinen Haus. Es riecht nach baldigem Schnee, aber hier kümmert das keinen. Das Feuer der Religion begnügte sich nicht damit in den Städten zu wüten, es kam auch auf das Land. Meine Nachbarn sind am gestrigen Morgen aufgebrochen, um in der Stadt des Mondes ein neues Leben zu beginnen. Als Grund nannten sie mir, dass sie die ständigen Beschuldigungen der Familie des Schmieds nicht mehr aushalten würden, vor allem seine Frau und seine älteste Tochter hätten darunter zu leiden. Der Schmied glaubt seit kurzem an Imaculata und beschimpft sie, seine ehemals besten Freunde, als Ungläubige, die bösen Mächten huldigen. Außerdem wetterte mein Nachbar vor seiner Abreise noch gegen die Inquisition, die es verhindere , dass Priester der Kinder des Mondes außerhalb der Stadt des Mondes einen Gottesdienst abhalten, dagegen aber keinen Finger rühren um ähnliche Einschränkungen gegen die Denubianer durchzusetzen. Richtig wütend wurden meine Nachbarn als sie weiter über die Inquisition schimpften, die ihrer Meinung nach heuchlerisch versucht den Adel und den Rat gegen die Kinder des Mondes aufzubringen und deren Religion verbieten zu versucht, aber im Gegenzug ihre eigene Religion überall im Land frei predigen darf.

 

 Das schlimmste jedoch war die Schlägerei, die in der Nacht folgte, der Schmied und sein Sohn prügelten sich mit zwei weiteren meiner Nachbarn, die sich seit zwei Tagen ebenfalls Kinder des Mondes nennen, nachdem unser Krämer behauptete, meine beiden Nachbarn belauscht zu haben, wie die einen Plan fassten, in besagter Nacht die Schmiede anzuzünden. Der Krämer gehörte schon lange den Denubianer an, noch bevor das alles mit der Religion hier richtig losging. Er behauptet von sich, dass er Denubianer ist und dem Weg des Nepharius folgt, wohl eine eigene Gruppierung innerhalb dieses Glaubens.

 

 Wollen wir alle hoffen, dass diese Welle der Gläubigkeit nur ein Strohfeuer ist und noch vor der Jahreswende wieder Ruhe und Ordnung in unserem schönen Land einkehrt.