So, dann will ich doch auch mal mein Statement abgeben. Zur Info vorab: Ich war am Freitag das Medium, hatte ne Menge Spaß und danke der Orga für den gelungenen Abend/Nacht/Morgen!

Da ich etwas faul bin poste ich einfach mal den Conbericht, den ich in meinem "Heimatforum" schon geschrieben habe. Da ich die einzige aus dem Haufen war die da war musste ich dafür etwas weiter ausholen, ich bitte das also nachzusehen


Plot:
Wie man eventuell dem Bild schon entnehmen kann, war alles ziemlich kompliziert, verstrickt und verwirrend, aber ich werde mal versuchen das kurz und umfassend zu beschreiben. Der Hauptplot drehte sich im wesentlichen um den jungen Elias Kerkhoff. Seine Mutter wurde vor Jahren entführt und getötet, sein fanatisch religiöser Vater drehte daraufhin ab und killte die mutmaßlichen Täter. Er wurde dann verhaftet und richtete sich schließlich in der Zelle selbst. Er kommt nun diesen Abend mit seinem Psychiater zu dem Haus, in dem seine Mutter verstarb, um sein trauma zu bearbeiten. Allerdings sind die beiden nicht die einzigen, die dort sind (obwohl das Haus natürlich normal schon seit Jahren leer steht). Eine Cateringdame, die behauptet, von Elias Vater engagiert worden zu sein, begrüßt sie mit einem Drink und bittet sie zu Tisch. Am Tisch stehen viele Namensschilder. Und nach und nach treffen auch die anderen "Gäste" ein – ein jeder aus einem anderen Grund. So gibt es eine Gruppe von Industriellen, die von Herrn Kerkhoff zu einem Geschäftsessen eingeladen wurden, ein Geisterjäger-Pärchen, das Sightseeing-mäßig Orte von Verbrechen besichtigt, ein suspendierter Arzt, der sich versucht hat umzubringen und dann zufällig über das Haus stolpert und so weiter.... Neben den einzelnen Verstrickungen zwischen den einzelnen Leuten kommt es im Laufe des Abends zu paranormalen Vorfällen, Geistererscheinungen, es tauchen immer wieder kompromittierende Zeitungsartikel auf, der Strom fällt aus und jemand stirbt. Achja, es kommt auch raus, dass die Cateringdame allen ein Gift mit dem Begrüßungsdrink verabreicht hat und wohl alle sterben werden. Immer wieder läutet es an der Tür – irgendwann wurde der etwas exzentrische, an ein Kinderspielzeug erinnernde Klingelton wirklich zu einem emotionalen auditiven Erlebnis – und neue Dinge tauchten auf. Jeder verdächtigte jeden, jeder bedrohte/ bestach/ erpresste jeden. Es gab dann natürlich auch nur vier Gegenmittel, was das Gegeneinander noch zusätzlich anheizte.
Da ich als NSC das Plotbuch kannte, weiß ich, dass längst nicht alles so geklappt hat, wie es vorgesehen war. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass die SL versucht hat den Plot ziemlich genau vorherzusagen und die Spieler sich einfach nicht daran halten wollten. Hin und wieder musste ich als "Plot-Retter" einspringen, was oft auch nicht unbedingt geklappt hat. Trotzdem hat das dem Spielspaß keinerlei Abbruch getan. Am Ende waren alle tot und zufrieden.

Location:
Gästehaus direkt neben dem Hotel Wittekindsburg in Porta Westfalica. Ein Haus mit mit unglaublich vielen Badezimmern! Überhaupt gab es viele Zimmer, in die man sich zwecks konspirativen Treffen zurückziehen konnte. Es hat mir gut gefallen, dass der Spielbereich so groß war, nur die Spielerschlafräume und unten im Keller ein SL-Bereich waren gesperrt. Es gab einen gemütlichen Kamin (was super war, da offenbar mit dem Strom auch die Heizungen ausgefallen waren), tausend Balkone, Sitzecken und Co. In der Nähe gab es eine sehr beeindruckende Höhle, die während der Anreise von einigen bespielt wurde. Das nebelige stürmische Wetter hat dann noch den Rest zum gruseligen Ambiente beigetragen – tolle Spielwiese über vier Etagen! smile

Verpflegung:
Es gab superleckeres Essen (Suppe, Hauptgang, Nachtisch) und Getränke in Hülle und Fülle. Auch Alkoholisches war inklusive.

Ambiente:
Hab zwar noch keine Vergleichsmöglichkeit, aber ich fand's super. Nebel, Wald, Sturm, Soundeffekte bei der Séance, im UV-Licht leuchtende Fußabdrücke auf der Treppe, Stromausfall und begrenzter Vorrat an Taschenlampen und Kerzen, spooky Geistererscheinung, blutige Kinderhandabdrücke überall verstreut, ein plötzlich überlaufendes Waschbecken, das mit einer kleinen Puppe verstopft ist …....usw...... da haben sie sich richtig viel Mühe gegeben.

Orga Kram
Einen Tag vorher ist eine der SL ausgefallen, was der verbleibenden SL wohl etwas zugesetzt hat. Im Spiel war davon allerdings nichts zu merken – bis auf die Tatsache, dass da plötzlich ein Plotbuch rumlag hab ich keine Patzer bemerkt. Vielleicht noch die Sache mit der Funkklingel, die erst nicht funktionierte, weil der Empfänger weggepackt wurde, aber auch das fand ich nicht weiter tragisch. Das etwas verzögerte Time-In war für einige Frierenden wohl ärgerlich, betraf mich aber nicht. Ich fand es ziemlich gut, dass die Spieler an einem etwas entfernten Parkplatz in Empfang genommen wurden, dort ihr Gepäck abgaben und direkt von dort ins Spiel gingen, ohne vorher das Haus zu sehen. Das machte die Ankunft sehr stimmungsvoll und authentisch.
Die vorgegebenen Charaktere sind ein weiterer Pluspunkt. Jedem waren starke Motive und emotionale Beweggründe auf den Leib geschrieben und da man den Charakter ja nur einmal spielt, hatte auch niemand Hemmungen ins Extreme zu gehen. Die ganze Konstellation hat das noch zusätzlich forciert. Muss eine Menge Arbeit gewesen sein, den Plot auf die Beine zu stellen – Respekt! Die NSC-Umsorgung war ebenfalls super. Es gab zum Beispiel ein Vorbereitungstreffen, bei dem alles genaustens erklärt wurde. Außerdem bekam ich Plot zu lesen und eine Auflistung der Spieler inklusive Fotos, so dass ich nicht erst im Spiel die Namen lernen musste.

Zum Spiel
Ich war übrigens das Medium. Ich habe absolut keine Ahnung von Jenseitserfahrungen, Kartenlegen, Horoskopen oder sonstwas. Hatte leider auch in der Woche davor einen engen Zeitplan, hätte mich sonst gern besser auf die Rolle vorbeireitet. Aber so hab ich mir halt am Vormittag noch ein paar youtube-videos angesehen und dann lief das! Trotz der zahlreichen unheimlichen Begebenheiten hatte ich es mit einer äußerst skeptischen Spielerschaft zu tun, die mich meist nicht für voll genommen haben. Ich wurde zwischendurch sogar verdächtigt, die Schuldige zu sein, da ich so viel wusste..... Für mich war es manchmal etwas schwer, den Überblick zu behalten, aber die SL war ja auch noch da und konnte mich dann hin und wieder (um-)instruieren.

Es gab viele tolle Momente (Edwards Wutausbrüche, der hystherische Ausbruch der Wasserlady, wie der junge Polizist sich verwählte und so nicht mit der instruierten SL sprach sondern eine Fremde nach Informationen im Mordfall befragte …), wenig Schlaf und bestimmt wird’s ne Wiederholung geben!