Hintergrundgeschichte Valentine von Kluhafen zu Stahlberg Drucken
Geschrieben von: Kammerzofe Magdaleine   
Freitag, 20. Juli 2007 um 20:49 Uhr


Magdaleine – die Kammerzofe ihrer herzöglichen Durchlaucht Valentine von Kluhafen zu Stahlberg erzählt....

...Ja, jetzt muss ich erstmal nachdenken... Was kann man über meine Herrin Valentine so berichten? Die ist ja seit nunmehr zwei Jahren die angetraute Gemahlin des Herzogs Ludewig von Stahlberg. Aber kennen tu ich die ja schon von Kindesbeinen an, war schließlich auch schon ihre Amme damals vor achtzehn Jahren... Nee, wie die Zeit vergeht! Weiß ich noch wie heute, als ich sie damals in den Armen hielt, das kleine Ding. Ist mir ehrlich auch nicht leicht gefallen, mit der Valentine nach Stahlberg zu gehen, aber konnte sie ja auch nicht alleine lassen, so ganz weit weg von ihrer Heimat. Und dann hatte ich ja auch gehört gehabt, dass der Ludewig eigentlich nen Scheusal sein sollte. Ich mein ist ja verständlich, hab mir schon Sorgen gemacht, dass die Valentine ihr Herz an so nen Fiesling verliert, der nur die Macht seines Schwertes und nicht die hingebungsvolle Liebe einer Frau zu schätzen weiß. Aber isser nicht, wirklich, könnt ihr mir glauben! Sollte man echt nicht meinen, aber ganz ein lieber isser, will ich meinen. Und meine Herrin ist ja auch bis über beide Ohren in den verliebt, zu schön ist das. Wenn man die so zusammen sieht, im trauten Glück, gerade jetzt auch, wo die beiden vor kurzem ihre Tochter Aurora bekommen haben. Mal unter uns, hat mich schon gefreut, dass jetzt wieder so nen Kind da ist, um das ich mich kümmern kann. Aber die Valentine hängt auch sehr an der Kleinen und kümmert sich rührend. Aber das hat sie ja schon immer gemacht, so ein großes Herz hat die Valentine. Ich kann mich erinnern, damals in diesem grausamen Krieg gegen die Barbaren, mei hab ich mich gefürchtet, ich sags euch, aber meine Herrin war sich ja nicht zu schad, im Lazarett sich hingebungsvoll um die verwundeten Helden unseres Reiches zu kümmern. Das fand ich ja schon gut, auch wenn sich das für ne feine Dame eigentlich nicht ziemt. Hab ich ihr aber nicht gesagt, soll sie doch machen wenn sie das für das richtige hält. Bin ja nur ne einfach Zofe, da versteht man ja nichts von solchen Dingen.  Aber die macht ja ständig solche Sachen, wenn sie meint, dass das zum Wohle des Volkes ist.

Aufgewachsen ist sie ja unter der Obhut ihrer Schwester Cäcilie, ne, ich mein die Frau vom Johann von Leissenweg, da oben an den Küsten unseres Landes. Und die haben immer viel so mit anderen Ländern gemacht, also gehandelt meine ich. Und das hat die Valentine da auch schon gut gelernt. Und jetzt wo sie in Stahlberg ist, macht sie ja auch Handel und so, weil sie meint, dann kann sie dem Volk näher kommen, wenn sie was tut und nicht nur die Herzogin ist. Aber von dem Johann und der Cäcilie, ich weiß ja nicht, ob ich das jetzt so sagen darf, aber irgendwie find ich die nicht mehr so nett wie früher. Was die meiner Herrin antun wollten, verstehen tu ich sowas wirklich nicht. Die hatten ja im Ernst geplant gehabt, die an so nen kleinen Zwerg zu verschachern. Jawohl, verschachern! Boromil von Ahornbach hieß der glaub ich. Denn die arme Valentine haben sie gar nicht danach gefragt und gewollt hat die das auch nicht, das weiß ich gewiss,  denn die hatte ja schon ihr Herz an den Ludewig verloren. Kann ich ja auch irgendwie verstehen, so nen stattlicher Mann kann einer Frau auch mehr bieten als so ein kleiner verräterischer Wicht, ne? Aber – oh Gott – ich darf gar nicht daran denken, eigentlich wollte der Ludewig die Valentine ja gar nicht haben und da hat die Arme dann versucht, sich das Leben zu nehmen und bitterlich geweint hat sie immer, mir hat es schier das Herz zerrissen. Aber letztendlich hat der Herr es ja zum Guten gewendet und die beiden haben doch noch zueinander gefunden. Ja nun, weiß ich auch nimmer, was es da noch zu berichten gibt. Ich glaub, das reicht auch erstmal, will ja nicht zu viel ausplaudern, ne...
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 23. April 2008 um 15:54 Uhr